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Inklusive Gemeinschaft: Reichenwalder Bibliothek zieht ins "Schlösschen"

07. 11. 2013

Reichenwalde (MOZ) Einst hütete der Bürgermeister die Bibliothek in seinem Haus, dann lagerten die Bücher ungenutzt in Schränken und Kisten. Damit ist jetzt Schluss: Am Freitag eröffnet die neue Gemeindebibliothek im "Schlösschen" der Stiftung Lobetal.

 

Auf Mike Hemm warten einige tausend Seite Lektüre. "Ich habe eine Science-Fiction-Serie aus DDR-Zeiten entdeckt, die kannte ich noch nicht", freut sich der Ortsvorsteher. Die Reihe gehört zu den rund 1800 Büchern, die die Gemeinde Reichenwalde ab Freitag in ihrer neuen Bibliothek zur Ausleihe anbietet. Zur Eröffnung, um 19 Uhr, liest Christel Anders aus dem Roman "Hinter der Tür" von Magda Szabó - ein Porträt zweier Frauen.

 

Hemm, der seit vier Jahren Ortsvorsteher ist, fand die Bücher beim Amtsantritt im Dorfgemeinschaftshaus. Er suchte einen geeigneten Platz dafür. Und Ernst-Wolfgang Neumeister, Regionalleiter der in Reichenwalde ansässigen Hoffnungstaler Stiftung Lobetal, bot an, dass die Bibliothek in das alte Gutshaus ziehen könnte, wenn es saniert ist.

Das Haus, das etwa 1777 entstand, wurde 1924 von der Bodelschwinghschen Stiftung für Obdachlose und Wanderer gekauft, sagt Neumeister. Nach dem zweiten Weltkrieg zogen Menschen mit Behinderung ein. Ab 2002 stand das Gebäude mit dem Fachwerkturm leer, wurde erst stückweise und schließlich dank 200 000 Euro Förderung von der Europäischen Union bis 2012 ganz saniert. "Eine Auflage war, dass es Menschen mit und ohne Behinderungen offensteht", sagt Neumeister.

 

Dafür ist die Bibliothek ein Baustein. Aber auch Veranstaltungsräume, Gästezimmer und eine Ausstellung gibt es jetzt. Zu sehen ist dort etwa einer der Verschläge, in denen die Behinderten bis zur Wende untergebracht waren. Ein Stuhl zum Ablegen der Kleidung und ein Bett - mehr stand nicht darin. Aber auch einige Gegenstände vom Gut und Tafeln mit der Geschichte des Hauses sind zu sehen.

 

Eine der Tafeln zeigt ein blondes Mädchen. "Das bin ich", sagt Christel Schmidt. Heute ist sie 67 Jahre alt und kümmert sich um die Seniorenarbeit in der Gemeinde. Dass die Bibliothek ins Gut zieht, findet sie ausgezeichnet. "Als ich Kind war, hatte sie der Bürgermeister zu Hause", sagt Christel Schmidt. "Das war spannend, denn Fernsehen gab es nicht und ein Buch war ein Schatz, den es nur zum Geburtstag und zu Weihnachten gab."

 

Wann die Bibliothek geöffnet sein wird, ist noch offen. Wahrscheinlich zunächst nur einen Tag im Monat, da sich Ehrenamtler dafür finden müssen, sagt Hemm, der schon sehr dankbar ist, dass drei fleißige Frauen aus dem Ort beim Einräumen halfen.

 

Quelle: Märkische Oderzeitung

 

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