Ein Dorfladen für Trebnitz

09. 10. 2013
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Trebnitz (MOZ) Bis Ende nächsten Jahres werden die Trebnitzer wieder einen Dorfladen und ein kleines Gemeindezentrum bekommen. In der alten Remise haben die Bauarbeiten an dem denkmalgeschützten Haus begonnen. Bauherr ist der Schlossverein.

 

Es gehört viel Phantasie dazu, sich das alte Gebäude in der Hauptstraße 6 als einladendes Gemeindezentrum vorzustellen. Genau das soll es aber werden, versichert Christoph Berendt, Vorsitzender des Vereins Schloss Trebnitz. Der Verein beschäftigt sich bereits seit einigen Jahren mit dem Thema Dorfladen.

 

Die Sparkasse Märkisch-Oderland hatte vor drei Jahren eine Studie in Auftrag gegeben, um zu ergründen, ob nach dem massenhaften Wegsterben der vielen Dorfläden nicht doch noch Chancen für eine Wiederbelebung bestehen. Trebnitz gehörte zu einer von sieben Gemeinden im Landkreis, für die die Gutachter Möglichkeiten und den Bedarf sahen.

Zum einen gibt es keine anderen Einkaufsmöglichkeiten in dem kleinen Müncheberger Ortsteil mehr. Zum anderen sind da auch noch die rund 2000 Gäste, die jährlich zu den verschiedensten Veranstaltungen ins Schloss und neuerdings auch in die ebenfalls durch den Verein sanierte Alten Schmiede kommen. "Viele Teilnehmer würden schon gern mal irgendwo ein paar Kleinigkeiten kaufen", weiß der Leiter der Bildungsstätte Darius Müller.

 

Die Remise am Eingang der Schlosszufahrt gelegen, diente zu Gutszeiten als Pferdestall und Unterstand für die Kutsche des Inspektors. Im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, wurde sie später als Wohnhaus wieder aufgebaut. Von dem ursprünglichen Gebäude ist nicht mehr viel erkennbar. Ein Teil war durch die neuen Bewohner nach 1945 angebaut worden. Dennoch gelten für das Haus - als Teil des Gutsensembles - die strengen Auflagen des Denkmalschutzes.

 

Der Verein hat sich im vergangenen Jahr mit einem Antrag auf Leader-Förderung an die Lokale Aktionsgruppe Märkische Seen gewandt. Die befand das Konzept als schlüssig und bewilligte jetzt 450 000 Euro für die denkmalgerechte Sanierung des Hauses. 25 Prozent muss der Verein als Eigenanteil aufbringen.

 

Geplant ist, im unteren Teil ein Café und einen Dorfladen einzurichten. "Beides ist vor allem für die Bürger des Ortes, natürlich aber auch für alle Gäste gedacht", erklärt Behrendt. Das Dachgeschoss wird ausgebaut und soll unter anderem als Bibliothek genutzt werden.

 

Mit dem Seelower Planungsbüro Pro Drei haben sich die Trebnitzer vor allem Fachkompetenz an die Seite geholt. Die Planer haben schon diverse historische Gebäude beplant und baulich begleitet. Eine Herausforderung sei es aber dennoch, gesteht Ralf Meier von Pro Drei. "Würde das Haus noch ein Jahr länger leerstehen, würde wohl der Dachstuhl einstürzen", sagt der Seelower. Es gibt neben dem Denkmalschutz eine Reihe Besonderheiten zu beachten. So sollen alle Räume getrennt, aber auch eine Verbindung zwischen allen möglich sein. 1027 Kubikmeter umbauter Raum sind zu gestalten. Die künftige Nutzfläche wird 270 Quadratmeter betragen. "Wir haben den Grundriss optimiert", erklärt Meier.

 

Die Straßenfront bleibt wie sie ist, wird natürlich komplett saniert. Das Dach erhält Biberschwänze. Der Eingang wird behindertengerecht von der Hofseite aus gestaltet. Der Verein will mit den Planern den Trebnitzern das Projekt vorstellen. Ein Termin wird rechtzeitig bekanntgegeben.

 

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