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Tag der brandenburgischen Ernährungswirtschaft: Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

22. 11. 2012
Vorschaubild zur Meldung: Tag der brandenburgischen Ernährungswirtschaft: Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette

Wegen der kleinteiligen Struktur der Ernährungswirtschaft im Land Brandenburg ist es wichtig, die vielfältigen Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette – von der Landwirtschaft über die Verarbeitung bis zur Vermarktung – übergreifend zu koordinieren, für eine starke Präsenz in der Öffentlichkeit zu sorgen und das Zusammenwirken zu optimieren. Diesem Thema widmete sich der „Tag der Ernährungswirtschaft“ Ende Oktober auf Schloß Diedersdorf.


Mit der Konferenz wurde gleichzeitig der offizielle Start des „Clusters Ernährungswirtschaft“ bekanntgegeben, das bei der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) angesiedelt ist. Cluster-Manager ist Dr.Detmar Leitow, als Sprecher fungiert Sebastian Kühn (Eberswalder Wurst GmbH). Die Arbeit von BEN wird dadurch keineswegs überflüssig, wie René Kohl (Geschäftsführer IHK Potsdam) und ZAB-Chef Dr. Steffen Kammradt betonten, sondern gehören im Gegenteil zusammen. Zweck der neuen Struktur sei die engere Verknüpfung von Wirtschaft und Wissenschaft. Dadurch lassen sich Handlungsempfehlungen an die Politik geben sowie eine noch stärkere Bindung und Wirkung im Land erzielen, hob Dr. Uta Tietz (Leibnitz Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim) hervor.


Einigkeit herrschte darüber, dass BEN „nichts besser machen“ kann; es gehe lediglich um eine „breitere Aufstellung“, in deren Rahmen BEN und pro agro eine tragende Rolle spielen. Durch Bündelung der Kräfte und Interessen könne der Bekanntheitsgrad der Branche und ihrer Produkte steigen, sagte Kammradt – auch über die Landesgrenzen hinaus, fügte Kühn hinzu. Netzwerke können allerdings nur dann erfolgreich sein, wenn engagierte Unternehmen mitmachen, mahnte Elke Schüler vom Marketingpool Ernährungswirtschaft Magdeburg. Ihr Erfahrungsbericht legte nahe, die Arbeit auch auf das Humankapital zu konzentrieren: Weiterbildung, Fachkräftesicherung und -bindung sowie Gewinnung von Berufsnachwuchs. Und: „Netzwerkarbeit kostet Geld, und nicht immer ist der Mehrwert unmittelbar messbar und erkennbar.“


Außerdem wurde deutlich, dass erfolgreiches Wirtschaften auch in den Händen der Unternehmen selbst liegt. Man dürfe zwar traditionell, müsse aber innovativ sein – nicht nur bei den Produkten selbst, sondern auch im Marketing und Vertrieb. „Der Mittelstand kann es schaffen, mit Innovationen am Markt erfolgreich zu sein“, erläuterte Stefan Fritsche (Klosterbrauerei Neuzelle GmbH). Das bedeute umgekehrt, dass man nur mit Standardprodukten auf Dauer Probleme bekommen kann. Seine Faustregel: Regionalität ist wichtig, Spezialität ist noch wichtiger, Transparenz und Vertrauen ist alles.


„Konsumenten wollen regionale Spezialitäten“, bekräftigte Dieter Hütte (TMB Tourismus-Marketing-Brandenburg), „aber sie wünschen desgleichen Standard im Sinne von Zuverlässigkeit.“ Das ist auch die Erfahrung des Handels, wie Hans-Ulrich Schlender (EDEKA Berlin-Brandenburg) hervorhob. Klarheit, Glaubwürdigkeit und Transparenz spielten eine außerordentliche Rolle im Verbraucherverhalten. Hinzu kommt laut Dr. Gerd Lehmann (pro agro) die Notwendigkeit, mit den Produkten ein authentisches Lebensgefühl zu vermitteln: „Regionalität und Emotionalität gehören einfach zusammen“. Klaus Petersen (Werner Simon/Dreistern) sah das ähnlich, wies aber in punkto Marketing und Vertrieb darauf hin, dass „gute Regionalität ihre Grenzen bei der benachbarten guten Regionalität findet.“

 

Auch die LAG Märkische Seen setzt sich in Kooperation mit der LAG Oderland mit diesem Thema auseinander, in ihren Kooperationsprojekten:

 

Märkisches Weiderind

- Vermarktung koordiniert über Wünsch Dir Mahl

 

Einkaufsführer Seenland Oder-Spree

 

 

 

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