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Nur im Quartier lässt sich Pflege künftig sichern

10. 11. 2017

„Sozialraumorientierte Ansätze für ein gelingendes Alter(n)“ lautet der etwas sperrige Titel der Sonderausgabe des Fachmagazins „Pro Alter“: Mitglieder des Kuratoriums Deutsche Altershilfe (KDA) beschreiben darin, wie Leben und Alltag in einer Kommune altenfreundlicher gestaltet werden können – immer Bezug nehmend auf den Siebten Altenbericht, der Ende 2016 veröffentlicht wurde. Zentrale Aussage der unterschiedlichen Beiträge: Ein „Weiter-so“ wird es nicht geben. Nur im Quartier und nur in geteilter Verantwortung lässt sich Pflege künftig sichern.

 

„Pflegeheim-Infrastruktur wird nicht zu halten sein“

Alexander Künzel, Vorstandsvorsitzender der Bremer Heimstiftung und Sprecher des bundesweiten Reformbündnisses „Netzwerk: Soziales neu gestalten“ (SONG), macht in seinem Beitrag klar, wo die Reise hingeht: Die bisherige Pflegeheim-Infrastruktur mit ihrem hohen Personalbedarf werde in Zukunft nicht zu halten sein, von einem Ausbau ganz zu schweigen. Zu angespannt sei der Arbeitsmarkt, so Künzel. Aktuelle Zahlen aus dem Bundesgesundheitsministerium belegen das: Danach werden bis 2025 – also in den nächsten acht Jahren – zwischen 110.000 und 200.000 zusätzliche Pflegekräfte benötigt. Für das Jahr 2030 prognostiziert die Bertelsmann Stiftung sogar eine Versorgungslücke von einer halben Million Beschäftigten in der Pflege.

 

Brauchen aktive Zivilgesellschaft

Für Künzel steht fest: „Es geht nicht darum, mit wie viel, sondern mit wie wenig stationären Pflegeplätzen unsere Gesellschaft in Zukunft organisiert werden kann“. Er sieht die stationäre Pflege künftig eher als Ergänzung denn als Gegensatz zur ambulanten Versorgung. Um die erforderlichen Sorgestrukturen im ambulanten und teilstationären Bereich zu stärken, brauche man zwei Dinge: eine umfassende Qualifizierung der Akteure und eine kompetente Steuerung. Das Netzwerk SONG – dem auch die Bank für Sozialwirtschaft angehört – hat dazu die Formate „Qualifiziert fürs Quartier“ und „Bürger im Quartier“ entwickelt. Eine aktive Zivilgesellschaft sei allerdings nicht zum Nulltarif zu haben, sagt Künzel: Die „vergleichsweise überschaubaren Aufwendungen“ für Bildung und Case & Care Management sollten im Verbund mit Kommune und Pflegekassen rechtlich abgesichert werden.

 

Beispiel Bundesland: Pflegeoffensive in Brandenburg

Bildung und Care-Management spielen auch bei der 2015 vom Land Brandenburg gestarteten Pflegeoffensive eine wichtige Rolle. Hier ist der Handlungsdruck besonders groß: In dem östlichen Bundesland sind 4,2 Prozent der Bevölkerung pflegebedürftig (Bundesdurchschnitt 3,1 %) – mit steigender Tendenz. Die Offensive hat drei Schwerpunkte: Förderung der beruflichen Pflege, Entlastung pflegender Angehöriger und Entwicklung alternsgerechter Strukturen. Dazu wurde eigens die Fachstelle Altern und Pflege im Quartier (FAPIQ) etabliert, die von Land und Pflegekassen zunächst bis Dezember 2019 finanziert wird.

 

Gaststätte wird Pflege-WG

An fünf Standorten in Brandenburg sind insgesamt 18 Mitarbeitende im Einsatz. Sie geben Infomaterial aus, beraten und begleiten Kommunen und Initiativen bei deren Projekten. „Es gibt eine Vielzahl engagierter Gruppen, denen es wichtig ist, dass das Leben vor Ort nicht stirbt“, sagt Fachstellenleiterin Anja Ludwig. „Sie haben Ideen, aber es fehlt die fachliche und manchmal auch die finanzielle Unterstützung.“ Wie beispielsweise bei dem Bürgerverein, der eine alte Gaststätte zur Pflege-WG umbauen will, oder der „Männer-Werkelecke“, einem regelmäßigen Angebot für handwerklich interessierte Männer mit und ohne Pflegebedarf. 50.000 Euro stehen der FAPIQ für die Förderung von kleinen Projekten zur Verfügung, im vergangenen Jahr wurden damit zwölf Initiativen unterstützt.

 

Quelle: BFS-Trendinfo

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Unterstützte Initiativen in der LAG Märkische Seen

Trebnitz

Bruchmühle

 

 

 

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